Botschaft Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar, anlässlich des Hochfestes der Geburt unseres Herrn Jesus Christus – Weihnachten 2025

12

Liebe Brüder und Schwestern in Christus!
Warten wir auf ihn, empfangen wir ihn.

Seit dem Heiligen Franz von Assisi im 13. Jahrhundert ist Weihnachten von vielen Symbolen umgeben, die uns mit viel Liebe an die Ereignisse des ersten Weihnachtsfestes erinnern. Wir bringen alle Symbole mit, die uns helfen zu feiern: Wir bauen zum Beispiel eine Krippe, weil das Christkind die Armut gewählt hat, weil es sich entschieden hat, in einem Stall geboren zu werden und in einer Krippe zu liegen. Und wir fragen uns: Was ist eigentlich das Wesentliche daran? Was geschieht zu Weihnachten? – Das Wesentliche des Festes ist, dass Er kommt und eine Beziehung zu uns, zu jedem einzelnen von uns, erschaffen möchte.

„Das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14), lesen wir im Johannesevangelium. Gott ist unter uns gekommen. Er hat uns das Wort geschenkt, weil er mit uns durch sein Wort kommunizieren wollte und will. Gott wünscht sich eine Liebesbeziehung zum Menschen. Dafür ist er gekommen und dafür ist er jetzt unter uns. Unsere gesamte Religion ist aufgebaut auf dieser Beziehung zwischen Gott und den Menschen.

Wenn wir im Glaubensbekenntnis sagen: „Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.“, sollten wir ein wenig persönlicher darüber nachdenken: Er wurde für uns, für mich Mensch… Er wurde Mensch, um mein Leben zu teilen… Jemand, der sehr unglücklich war, sagte in diesen Tagen nach vielen Misserfolgen: „Ich bin ein Versager. Ich bin zu nichts zu gebrauchen, ich kann nichts Gutes tun.“ Sein Kommen, sein Leben sagt uns: Niemand ist ein Versager. Er ist gekommen, um Frieden zu bringen, um ein menschenwürdiges Leben zu bringen.

Das Wort Gottes wurde klein, ein Kind, damit wir es leichter annehmen können, damit wir keine Angst haben, uns ihm zu nähern. Und Gott spricht weiterhin zu uns, im Laufe der Zeit, durch seine Worte in der Heiligen Schrift. Die Worte der Schrift sind lebendige Worte. Durch diese Worte nähert er sich uns. Wir können nicht als seine Kinder leben, ohne eine lebendige Beziehung zu seinen Worten zu haben.

Die Heilige Schrift sagt weiter: „Er kam zu den Seinen, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11). Das ist die Tragödie des Menschen. Der Gott der Liebe nähert sich dem Menschen, und der Mensch nimmt ihn nicht an. Wenn wir sprechen und unser Wort nicht gehört und nicht angenommen wird, tut uns das weh, wir fühlen uns abgelehnt… Wenn der Mensch den Herrn ablehnt, lehnt er alles ab, was der liebe Gott der Menschheit sagen will.

Die erste Sünde der Menschheit bestand darin, dass der erste Mensch die von Gott angebotene Liebesbeziehung abgelehnt hat. Die Folge war, dass der Mann begann, die Frau zu beschuldigen, die Frau die Schlange, das heißt, es wurde nicht nur die Beziehung zu Gott zerstört, sondern auch die Beziehung zwischen den Menschen und die Beziehung der Menschen zur Natur. Und auch heute wird es keinen Frieden zwischen den Menschen geben, solange der Mensch nicht bereit ist, in einer Liebesbeziehung mit dem lieben Gott zu leben. Diese Liebesbeziehung würde den Menschen lehren, in welcher Beziehung er zu seinen Mitmenschen stehen soll. Und wenn er die Kraft der Liebe Gottes nicht annimmt, wird er allein nicht die Kraft haben, auch diejenigen zu lieben, die zu lieben es ihm schwer fällt. Wenn der Mensch die Liebe Gottes nicht empfängt, dann wird es Krieg in seinem Herzen geben. Und aus den Herzen der Menschen gehen alle Kriege in der Welt hervor. Die Liebe Gottes, die in Gestalt eines Kindes zu uns gekommen ist, lehrt uns die Sanftmut der Kinder. Lehnen wir dieses Wort Gottes, das unter uns gekommen ist, nicht ab! Lassen wir es unser Herz verwandeln, damit sich unsere Familien und Gemeinschaften verwandeln, damit Frieden auf der ganzen Erde herrsche und wir aus voller Brust das Lied der Engel singen können: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lk 2,14).
Und wie ist es dann, wenn Er aufgenommen wird?

An Weihnachten haben wir gesehen, dass diejenigen, die Ihn empfangen haben, Maria, Josef, die Hirten, voller Freude sind, dass sie glückliche Menschen sind, trotz der Schwierigkeiten und der Armut, in der ihr göttliches Kind geboren werden muss.
Der Schüler fragte den Meister: Wie soll ich Gott empfangen, wenn Er sich mir nähert, und wie soll ich eine Beziehung zu Ihm aufbauen? Was soll ich tun?

Der Meister antwortete ihm: Denk daran, wie es war, als du zum ersten Mal zu einem Rendezvous eingeladen wurdest. Wichtig war, dass auch du dieses Rendezvous wolltest, dass du es dir sogar gewünscht hast, dass du darauf gewartet hast. Du hast auf jedes Zeichen, jede Geste geachtet, die darauf hindeuten könnte, dass die andere Person eine Beziehung mit dir will, du hast sogar nach einer Gelegenheit gesucht, damit sie mit dir sprechen kann. Und trotz der vielen Dinge, die du zu tun hattest, hast du Zeit für dieses Treffen gefunden und dann weiter daran gearbeitet, die Beziehung aufzubauen.

Und wie soll ich die Gelegenheit für ein Treffen mit Gott suchen? – fährt der Schüler fort.
Der Meister antwortet: Halte vor der Krippe inne. Nimm dir Zeit, um zu beobachten, wie Er zu dir gekommen ist. Sprich mit Ihm. Er wird dir antworten. Wenn du von der Krippe weggehst, achte auf das, was mit dir geschieht… es können Zeichen Seiner Liebe zu dir sein, es kann ein Ruf sein. Wie du Ihm antwortest, hängt dann von dir ab.

Liebe Brüder und Schwestern! Die Geburt ist ein Anfang. Wie groß und wichtig ist dieser Anfang, wenn ein Kind in einer Familie geboren wird… und wie groß und wichtig ist dieser Moment, wenn Er, Christus, im Herzen des Menschen geboren wird! Warten wir auf Ihn!

Ich wünsche allen meinen Brüdern und Schwestern ein gesegnetes Weihnachtsfest!

Temeswar, am Weihnachten des Herrenjahres 2025

† Josef,
Bischof von Temeswar

LĂSAȚI UN MESAJ

Vă rugăm să introduceți comentariul dvs.!
Introduceți aici numele dvs.